Alle für einen, einer für alle

Ich backe gerne Brot, so beschreibt sich Georg Öfferl im ersten Satz unseres Gespräches. Aber Georg und sein Cousin Lukas produzieren nicht einfach irgendein Brot, sondern backen Biobrote aus Natursauerteig, Brote mit Charakter. Zu dritt, gemeinsam mit Cousine Sandra, führen die beiden den Öfferl Familienbetrieb in Gaubitsch im Weinviertel: Lukas ist für die Filialen und die Kaffeeröstung zuständig, Sandra übernimmt Marketing und Personal, Mama Öfferl ist und bleibt die Stimmungskanone in der Backstube und Georg bildet als kleiner Chaot das kreative Herzstück der Bäckerei. Mittlerweile bieten die Öfferls ihre Produkte, die auf klingende Namen wie Madame Crousto oder Ulrich Urkorn hören, aber nicht nur im Weinviertel an. Auch in ihren drei Filialen in der Wiener Innenstadt und in den Online-Supermärkten Markta und Gurkerl, können Brotliebhaber:innen Öfferl Gebäck kaufen. Ein wichtiger Absatzmarkt für den kleinen Betrieb, der vor Pandemiezeiten, einen Großteil seiner Waren an die Gastronomie geliefert hat. So ist auch z.B. auch Online-Shopper Markus auf den Geschmack von Öfferl Brot gekommen und hat wie viele andere Stammkunden auch erkannt, dass sich weit mehr unter der Öfferl-Kruste verbirgt.

Brot mit Charakter

Die Motivation dahinter, Bäcker zu werden war natürlich, um Mädls zu imponieren, scherzen Lukas und Georg. Ganz nebensächlich wäre damit ihr Wunsch, dieses uralte Handwerk neu zu interpretieren.
Die Öfferls stehen in allem was sie tun für Qualität und Nachhaltigkeit – und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette, denn „Bio ist nicht gleich Bio“. So beschäftigt sich die Bäckerei auch intensiv damit, alle unternehmerischen Tätigkeiten vom Getreideanbau bis zum Altbrot, nach ökonomischen, ökologischen und auch sozialen Aspekten auszurichten: „Da geht’s ja um viel mehr. Das ist ja nicht nur Brot, was wir verkaufen, sondern auch die Einstellung von uns und wir wollen da auch was bewegen“.
Die eigenen Eltern und auch die Gaubitscher von dieser Einstellung zu überzeugen, war anfangs sicher nicht immer einfach. Wer würde schließlich einen Laib Brot um 7,40€ kaufen? Aber durch ihren unbändigen Willen die Welt durch gutes Brot positiv zu beeinflussen und die herausragende Qualität ihrer Produkte, haben Georg und seine Cousins selbst die grantelnden Wiener von sich und ihrer Vision überzeugt.

Menschen mit Charakter

Im Zentrum dieser Vision stehen für die Öfferls immer die Menschen mit und für die sie arbeiten. Die Traditionsbäckerei setzt dabei auf langfristige Partnerschaften mit Bäuer:innen, Zuliefer:innen und Mitarbeitenden, die, wie Sandra sagt, das Herz am richtigen Fleck haben und Öfferls Werte teilen. Fähigkeiten könne man immer lernen, aber bei Öfferl stehe Menschlichkeit an erster Stelle. Aus dem Grund ist ein Teil ihrer Vision auch den Beruf des Bäckers neu zu denken, sich auf das Handwerk zurückzubesinnen und die Arbeitsbedingungen lebenswerter zu gestalten. Nur so könne das Gewerbe auch für die Jugend wieder attraktiver gemacht werden. Generell möchten Sandra, Georg und Lukas, dass Öfferl auf lange Sicht für Mitarbeiter:innen und Kund:innen zu einer Art Lebensschule wird. Ein Ort, an dem Geld nicht das Wichtigste ist, sondern die Natur und unsere Umgebung – und natürlich gutes Brot.

Mehr über die Öfferls findet Ihr unter:

 

Author: Lena Silberbauer

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